Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2021

37 der Frage nach, wie eine Kirche trotz Differenzen in grundlegenden Fragen eins bleiben kann. Abgeschlossen wurde der Morgen mit einem Podium, auf dem Befürworterinnen und Befürworter sowie Gegnerinnen und Gegner einer «Trauung für alle» die Thematik kontrovers angingen; wichtig dabei war, dass unter den Diskutierenden auch gleichgeschlechtlich liebende Personen waren. Der Nachmittag diente dem Gespräch der Synodalen in Gruppen, einem Plenum zur Ergebnissicherung und einer Andacht zum Abschluss. Materialien zur Entscheidungsfindung Zu den Aufgaben des Bereichs Theologie gehört die Bearbeitung relevanter theologischer Fragen. So lag es auf der Hand, dass man es bei dieser fraglos relevanten Thematik dem Bereich übertrug, für die Synode, aber auch für Kirchgemeinden und kirchliche Mit- arbeitende biblische und theologische Materialien zu erarbeiten. Diese sollten es den Synodalen ermöglichen, sich auf ihre Entscheidungen vorzubereiten. Den Kirchgemeinden sollten die Materialien zur Vorbereitung allfälliger Gesprächs- und Bildungsveranstaltungen dienen. Das Diskussionspapier führt zunächst in die juristische und politische Ausgangslage in Staat und Kirche ein. Breiten Raum nehmen danach die Auslegung zentraler Bibeltexte sowie theologische Überlegungen zu Ehe, Liebe und Sexualität ein. Das Papier kommt zum Schluss, dass Texte, die homosexuelle Praktiken ablehnen, in ihrem historischen Kontext verstanden werden müssen – und dass das biblische Gesamtzeugnis von Gottes Liebe zu allen Menschen dafür spricht, die kirchliche Trauung auch gleich- geschlechtlich liebenden Menschen zu ermöglichen. Kirchlich wichtig wird allerdings sein, die Gewissens- freiheit für Pfarrerinnen und Pfarrer zu gewährleisten. Abgeschlossen wird das Diskussionspapier mit einem Kapitel zur Einheit der Kirche und einem «Serviceteil» für die weitere Arbeit. Der Prozess unserer Kirche zum Entscheid über die kirchliche Trauung für alle ist ein gutes Beispiel für ihre reformierte Identität. Bei den Reformierten wird die Antwort auf die Frage, was für den Glauben an der Zeit ist, grundsätzlich im Gespräch gesucht. Die Kirche ist eine Diskurs- gemeinschaft. Fachstelle Theologie Arbeitsbereich Gottesdienst und Kirchenmusik 2021 startete im Rahmen der Förderung der Partizipation im und am Gottesdienst das Projekt «Einfach feiern». Es zielt auf die Etablierung kleiner liturgischer Gottesdienstformen, die auch von Gemeindegliedern (mit-) gestaltet werden können. Im Bereich der kirchenmusikalischen Ausbildung konnten mehrere Grossprojekte ab- geschlossen werden: Die Vereinbarungen mit der Hochschule der Künste Bern zur Ausbildung und zur kirchenmusikalischen Bibliothek wurden von beiden Seiten unterzeichnet und die revidierten Kurs-, Studien- und Gebührenordnungen sind in Kraft getreten. Zukunftsfragen betreffend die Aus- und Weiterbildung für Kirchen- musikerinnen und -musiker sowie Pfarrerinnen und Pfarrer und die Förderung der Zusammenarbeit der Berufsgruppen wurden an einem ersten runden Tisch auf deutschschweizerischer Ebene thematisiert. Die Beauftragte für Gottesdienst und Kirchenmusik beriet Kirchgemeinden in Fragen und bei Projekten zur Kirchenmusik und leitete zudem Weiterbildungskurse für Pfarrpersonen sowie Prädikantinnen und Prädikanten zu singpraktischen bzw. bibeltheologischen Themen. Bereichsleitung Matthias Zeindler Stephan Hagenow (Stellvertreter bis 31. August), Martin Hirzel (Stellvertreter ab 1. September) Margrit Sager (Assistentin BL) Fachstelle Theologie Matthias Zeindler (Leiter) Franziska Huber, Romy Huber, Roger Juillerat, Christine Oefele Fachstelle Personalentwicklung Pfarrschaft Stephan Hagenow (Leiter bis 31. August), Martin Hirzel (Leiter ab 1. September) Barbara Bays, Bernd Berger, Miriam Neubert (ab 1. Oktober), Margrit Sager, Erika Zulauf Kirchlich-Theologische Schule Bern (KTS) Lorenz Hänni (Leiter) Koordinationsstelle für praktikumbezogene theologische Ausbildung (KOPTA) Andreas Köhler-Andereggen, Leitung KOPTA und Lernvikariat Martina Schwarz, Leitung Praktisches Semester Carsten Heyden: Verantwortlicher Religionspädagogik Manuela Liechti-Genge: Studienleitung CAS/MAS Ausbildungspfarrer/-innen Monika Heuer: Administration Commission des stages, de consécration et d’agrégation de l’arrondissement jurassien (COMSTA) Marc Balz, Regionalpfarrer, Biel Theologie Departement Theologie

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