Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2021

47 Ueli Burkhalter Departementschef OeME-Migration Wenn eine allein träumt, ist es nur ein Traum… Die Mitarbeitenden des Bereichs OeME-Migration pflegen Beziehungen zu einem grossen Netzwerk von engagierten Freiwilligen in den Kirchgemeinden. Das sind Menschen, die sich mit viel Herzblut dafür einsetzen, dass Themen wie weltweite Solidarität und Gerechtigkeit nicht vergessen gehen. Menschen, die dafür einstehen, dass der ökumenische und auch der interreligiöse Dialog nicht verstummt. Menschen, die sich Sorgen machen wegen der Veränderungen durch den Klimawandel und mit verschiedenen Veranstaltungen auf die Dringlichkeit zum Handeln hinweisen. Aber auch Menschen, die sich einsetzen für die Verletzlichen in unserer Gesellschaft, für Migrantinnen und Migranten und deren Kinder und für Sans-Papiers, die in der momentanen Corona-Situation besonders hart betroffen sind. Das Engagement dieser Freiwilligen ist beeindruckend und ist ein Zeugnis für eine Kirche, die über den eigenen Gartenzaun hinausschaut und die Kirche als weltweite Solidargemeinschaft im Blick behält. Es ist wichtig, dass diese Gruppen von Freiwilligen aus den einzelnen Kirchgemeinden im Kontakt und im Austausch sind. Deshalb leistet der Bereich OeME-Migration wichtige Vernetzungsarbeit und hat auch im vergangenen Jahr verschiedene Treffen und Tagungen organisiert. Diese nehmen aktuelle soziale und gesellschaftspolitische Themen auf: das Treffen der OeME-Verantwortlichen der Kirchgemeinden in Langnau, das Jahrestreffen «Joint Future» der Freiwilligen im Migrationsbereich in Burgdorf sowie die ökumenische Herbsttagung in Bern. Diese Treffen bieten den Teilnehmenden aktuelle Informationen und Weiterbildung und sind gleichzeitig eine Plattform für Gedankenaustausch und Diskussion. Ich nehme selbst gerne an diesen Veranstaltungen teil und bin jedes Mal beeindruckt von den spannenden und anregenden Diskussionen. Diese Treffen sind Ausdruck einer engagierten und lebendigen Kirche, die sich den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit stellt. Im Gespräch mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird mir bewusst, wie wichtig diese Treffen sind, als Wertschätzung und Dank für die Freiwilligen, als gegenseitige Ermutigung und Motivation für das weitere Engagement und um zu spüren, dass man nicht als Einzelkämpferin oder Einzelkämpfer unterwegs ist, sondern zusammen mit Menschen aus verschiedenen Kirchgemeinden, welche die gleichen Anliegen teilen. Bei der Vorbereitung und Planung dieser Treffen ist es wichtig, mit anderen Gruppen der Zivilgesellschaft zusammenzuarbeiten und sie einzubeziehen. Für mich eindrücklich und herausfordernd waren beispielsweise die Gedanken einer Vertreterin der Klimajugend beim OeME-Treffen in Langnau. Das heisst, als Kirche sind wir nicht allein unterwegs, sondern in einem Netzwerk mit Leuten, die unsere Anliegen teilen. Gemeinsam sind wir stark, oder, wie der brasilianische Befreiungstheologe Dom Helder Camara sagte: «Wenn eine allein träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, ist das der Beginn einer neuen Wirklichkeit.» Departement OeME-Migration

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