Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2019

28 Stephan Schranz Bereichsleiter Sozial-Diakonie Der Bereich Sozial-Diakonie setzt sich auf vielfältige Art dafür ein, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Einschränkungen und Nöten ihren Platz in der Gesellschaft haben, Zuwendung erfahren und die eigene Spiritualität als lebens- spendend erleben, was oft den Weg für neue Perspektiven eröffnet. Sozialdiakoniemitten imLeben Gebärdende Menschen sind zwischen- zeitlich im Alltag präsent, sei es im TV, im Bahnhof oder in der Mittagskirche der Offenen Heiliggeistkirche. Das war nicht immer so. Lange Zeit wurde die Benutzung der Gebärden in der Öffent- lichkeit als unangebracht betrachtet. Kindern an der Sprachschule wurde ausschliesslich die Lautsprache beige- bracht. Die Gebärden machen sichtbar, dass gehörlose Menschen eine eigene «Kultur» leben, in welcher die Hörenden nicht einfach so zu Hause sind. Die Hörbehindertengemeinde ermöglicht in dieser «Kultur» das Feiern von Gottes- diensten. Durch ihre Freizeitangebote schafft sie Raum für gebärdende Men- schen unter sich. Menschen, welche sich zusammen mit anderen auf die Suche nach ihrer Spiritualität begeben. Projekte und Impulse Die Sozialdiakoniekonferenz mit dem Titel «Die Vision lebt» machte das viel- fältige Handeln der Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone für Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen sichtbar. Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone reichten zahlreiche Kurz- beschreibungen zu bestehenden Ange- boten und Projekten ein, von denen fünf an der Konferenz präsentiert werden konnten. Die vorgestellten fünf wurden zusammen mit weiteren in einer Mappe dauerhaft verfügbar gemacht. Diese «Best Practice»-Mappe fand guten Absatz und war rasch vergriffen. Das Projekt «MitSpielplatz» wurde in Zusammenarbeit mit Pro Juventute den Kirchgemeinden zu günstigen Konditionen zugänglich gemacht. Es schafft Begegnungsmöglichkeiten für Eltern und ihre Kinder und stellt zu- gleich pädagogisch wertvolles Material zur Verfügung. Neben «MitSpielplatz» wurde das Tätigkeitsfeld Eltern, Familie, Beziehung auch in der Veranstaltungsreihe «Lunch am Puls» mit folgenden Themen aufge- nommen: Kinder und Eltern in armen Familien benötigen Denk- und Handlungs- räume Über das Zerbrechen langjähriger Ehen und die unterschiedlichen Wege der Bewältigung Wandel der Familien – neue Genera- tionenbeziehungen Die drei Veranstaltungen waren aus- gebucht. Das Format bewährt sich und setzt Impulse in der sozialdiakonischen Arbeit. Eltern mit Kindern im Schulalter finden bei brennenden Erziehungsfragen kaum öffentliche Beratungsangebote. Dies hat eine Analyse des Bereichs Sozial- Diakonie ergeben. Bis zum Vorschulalter gibt es eine Auswahl. Danach steht noch der Weg zur Erziehungsberatung mit ihren oft stark überlasteten schul- psychologischen Diensten offen. Die Idee, ein Angebot in Anlehnung und Fortsetzung zu den Väter- und Mütter- beratungsstellen aufzubauen, liess sich leider nicht realisieren, unter anderem wegen fehlender Kooperationspartner für die Finanzierung. Sie wurde daher fallen gelassen. Eine andere Idee, welche Begegnung zwischen Familien ermöglicht und einen niederschwelligen Zugang zu Beratung eröffnet, konnte in Zusammenarbeit mit dem Verein Frabina realisiert werden. Der offen zugängliche Familientreff befindet sich in den Räumlichkeiten der Frabina und bietet Beratungsgespräche ohne Voranmeldung. EPF Im Tätigkeitsfeld Familie engagiert sich der Bereich Sozial-Diakonie zudem durch die Koordination der neun Beratungsstellen «Ehe, Partnerschaft Familie» im ganzen Kirchengebiet. Im Departement Sozial-Diakonie Gebärden links für «Kirche», rechts für «Kommunikation».

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