Von der Frauenförderung zur Genderstrategie

Standpunkt des Synodalrats (2012)

Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn tun den nächsten Schritt zur Chancengleichheit von Mann und Frau. Der Synodalrat will beide Geschlechter in ihrer jeweiligen Eigenart und ihren unterschiedlichen Situationen und Interessen ernst nehmen und fördern. Dies dient nicht zuletzt auch der Qualität der kirchlichen Arbeit.

In den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn hat die von Bund und Kanton gesetzlich vorgegebene Gleichstellung der Geschlechter eine lange Tradition. Ihre Anfänge gehen auf die Gründung der synodalrätlichen Kommission für Frauenfragen im Jahr 1979 zurück. In den letzten Jahren resultierten aus dieser Arbeit unter anderem die Leitfäden zur sprachlichen Gleichstellung und zur respektvollen und wertschätzenden Zusammenarbeit.

2011 löste der Synodalrat die Delegation Frauenfragen auf und überführte sie in die Delegation für Genderfragen. Damit signalisiert er, dass er Genderaspekte weit über die traditionelle Gleichstellung von Mann und Frau hinaus ernst nehmen will.

Die Aufmerksamkeit für geschlechterspezifische Anliegen stellt eine Daueraufgabe dar. Die synodalrätliche Delegation trägt die Verantwortung für die Integration der Genderthematik in alle Bereiche der gesamtkirchlichen Dienste. Dabei sollen die Haltung und die daraus hervorgehenden Produkte als Vorbild für die Arbeit in den Kirchgemeinden dienen.

Genderstrategie als Querschnittsaufgabe

„Gender“ als soziologischer Fachbegriff meint die Gleichstellung der Geschlechter und die Berücksichtigung der unterschiedlichen Situationen und Interessen von Frauen und Männern in allen Gesellschaftsbereichen, also auch der Kirche. Mit „Gender Mainstreaming“ wird die langfristige Strategie bezeichnet, Chancengleichheit von Frauen und Männern in Strukturen, Umgangsformen und Vorgehensweisen umfassend zu integrieren.

Diese Thematik als Querschnittsaufgabe anzugehen bedeutet, vorausschauend Her-ausforderungen zu erkennen, Entwicklungen zu steuern oder zu korrigieren. Indem die Arbeit und die Produkte laufend auf „Gendertauglichkeit“ geprüft werden, soll auch deren Qualität gesteigert werden.

Dabei soll die Kirche in Zukunft weder zu einer Männer- noch zu einer Frauenkirche werden, sondern im Miteinander Volkskirche bleiben.

Unterstützung von Projekten zur Männer- und Frauenförderung

Die reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn unterstützen mit einem jährlichen Kredit Gleichstellungs- und Genderanliegen. Damit werden Frauen- und Männeranliegen ausserhalb der gesamtkirchlichen Dienste ernst genommen und gefördert. Die Beiträge werden aufgrund von Gesuchen von den Zentralen Diensten in Zusammenarbeit mit der synodalrätlichen Delegation für Genderfragen vergeben.

Referentin des Synodalrats: Claudia Hubacher

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