Aktuell: Kurzfilm sensibilisiert für den Goldabbau

Die weltweit steigende Nachfrage nach Rohstoffen wie Gold, Kupfer und anderen Metallen, beispielsweise für die Elektronidustrie, machen deren Abbau äusserst rentabel. Viele Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika sind reich an Bodenschätzen und wollen an diesem grossen Geschäft teilhaben. Dieser Raubbau geht mit gravierenden Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen einher und konkurriert den Anbau von Nahrungsmitteln.

Der Kurzfilm "Wenn der Napf ein Peruaner wäre" beschäftigt sich mit dem Rohstoffabbau. In einer kühnen Vision wird gezeigt, was mit dem goldhaltigen Napfgebiet geschehen würde, wenn dieses in Peru läge. Initiator des Projekts ist Jules Rampini-Stadelmann.

Der Film kann auf der Homepage der ökumenischen Kampagne Brot für alle/Fastenopfer/Partner sein angeschaut und herunter geladen werden.

Ernährungssouveränität - ein Konzept gegen Hunger


Vertreter des Konzeptes
Weltforum für Ernährungssouveränität 2007
Literatur
Weiterführende Links


Petition: Keine Agrotreibstoffe die zu
Hunger und Umweltzerstörung führen

Agrotreibstoffe sind kein geeigneter Ersatz für Benzin und Diesel, wenn ihre Gewinnung zur Vertreibung von Bauernfamilien, zum Abbrennen der tropischen Wälder und zur Verteuerung und Verknappung von Nahrungs-
mitteln führt.
Die Petition verlangt die Einführung von Zulassungskriterien, welche sozial und ökologisch problematische Agrotreibstoffe ausschliessen. In die Kriterien muss die Ernährungssicherung in den Herkunftsländern einbe-
zogen werden.
Treibstoffe aus Biogas und Abfällen sollen weiterhin zugelassen bleiben.
Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn unterstützten mit 32 weiteren Trägerorganisationen diese Petition und rufen zur Unterschriftensammlung auf.

Bern, 24. Februar 2011
Agrotreibstoffe verschärfen den Hunger und zerstören Tropenwälder.
35 Organisationen und 61'901 besorgte Bürgerinnen und Bürger fordern deshalb mit der heute übergebenen Petition vom Bund strenge Zulassungskriterien für Agrotreibstoffe in der Schweiz. Die Petition kommt im richtigen Moment: Sie unterstützt einen Gesetzesvorschlag der Umweltkommission des Nationalrats, der sich in der Vernehmlassung befindet.


Konzept der Ernährungssouveränität
Ernährungssouveränität bezeichnet nach dem Verständnis ihrer Befürworter das Recht aller Völker, Länder und Ländergruppen, ihre Landwirtschafts- und Ernährungspolitik selbst zu definieren. Der Begriff wurde anlässlich der Welternährungskonferenz 1996 von der internationalen Kleinbauern- und Landarbeiterbewegung Via Campesina geprägt, es handelt sich nicht um einen wissenschaftlichen Fachbegriff, sondern um ein politisches Konzept.

Leitmodell von Via Campesina ist die kleinbäuerliche Landwirtschaft, die auf nachhaltige Weise vor allem Nahrung für die lokale Bevölkerung produziert. Selbstversorgung, lokaler und regionaler Handel sollen Vorrang vor Exporten und Welthandel haben.

Zur Begründung wird auf den Umstand verwiesen, dass Hunger und Unterernährung weltweit hauptsächlich die Landbevölkerung treffen. Zwei Drittel der Hungernden lebten in ländlichen Regionen, die jedoch von der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit und internationalen Institutionen wie der Weltbank kaum berücksichtigt werden. Dennoch wird weltweit die meiste Nahrung von rund einer Milliarde Kleinbauern, Kleinfischern, Viehhirten produziert. Daher muss jedes Konzept zur nachhaltigen Sicherung der Welternährung besonderes Augenmerk auf diese Kleinproduzenten richten.

Das Konzept der Ernährungssouveränität beinhaltet Landreformen, die Achtung der Rechte der Bauern und Landarbeiter, die Ablehnung des Einsatzes von Gentechnik in der Landwirtschaft, den Schutz von Kleinbauern vor billigen Importen (Dumping) sowie soziale Gerechtigkeit. Oft wird dieses Konzept zusammengefasst unter dem Leitmotto „Brot, Land und Freiheit“.

Ein entgegengesetztes Konzept setzt demgegenüber auf eine Einbindung in den Weltmarkt, auf Wirtschaftswachstum und die Marktkräfte zur Bekämpfung der Armut und betrachtet das Konzept der Ernährungssouveränität als „rückständig“.

Vertreter des Konzeptes

Zu den Vertretern des Konzepts der Ernährungssouveränität zählen zahlreiche nichtstaatliche Organisationen wie Via Campesina, die brasilianische Landlosenbewegung MST, die MIJARC (Internationale Katholische Land- und Bauernjugendbewegung) oder die Menschenrechtsorganisation FIAN. Eine prominente Unterstützerin der Ernährungssouveränität ist die indische Aktivistin Vandana Shiva. Venezuela, Nepal und Senegal haben das Konzept der Ernährungssouveränität in ihren Verfassungen verankert, auch Mali und Bolivien planen dies zu tun.

Weltforum für Ernährungssouveränität 2007

Vom 23. bis zum 27. Februar 2007 fand in Mali das erste Weltforum für Ernährungssouveränität statt. Teilnehmer waren über 500 Personen aus achtzig Ländern, die nach Vorgabe des Organisationskomitees die verschiedenen Kontinente und Interessengruppen ausgewogen repräsentierten. Am 27. Februar verabschiedeten sie in Nyéléni, einem eigens für das Forum erbauten Dorf, die Deklaration von Nyéléni

Literatur

  • Astrid Engel, BUKO Agrar Koordination: Ernährungssouveränität noch immer ein unbekannter Begriff?, in: Fünf Jahre später. eine Bilanz von NRO fünf Jahre nach dem Welternährungsgipfel in Rom. Forum Umwelt & Entwicklung, 2002.
  • Windfuhr, Michael und Jonsén, Jennie: Food Sovereignty. Towards democracy in localized food systems, ITDG Publishing, 2005, ISBN-Suche
  • Grieshop, Carolin (2006). Ernährungssouveränität. Nahrung aus der Nähe betrachtet. Bundesvorstand der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) e.V.(Hg.), Landjugendverlag, Bad Honnef-Rhöndorf. ISBN 3-931716-40-6

Weiterführende Links


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