6. Begriffe in der Datenbank und Erfassung der Einsätze

Was bedeuten die verschiedenen Rubriken?

Gemäss Vereinbarung zwischen dem Kanton und den Landeskirchen (vgl. Landeskirchengesetz Art. 31) sind kirchliche Angebote und Projekte, die mit Hilfe von Freiwilligen umgesetzt werden, verschiedenen Rubriken zuzuordnen. 
Wesentlich dabei ist die sorgfältige Trennung zwischen Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse und freiwillige Einsätze im Bereich Kultus. 

Übersicht über die Rubriken und Beispiele: 

  • Kinder- & Jugendarbeit: Kinderlager ohne KUW, Jugendtreff, Leiterkurse, Schulunterstützung, Anlässe, Vorbereitungen für Aufführungen, usw.
  • Angebote zu Ehe, Familie und Partnerschaft: Spielgruppe, Krabbelgruppe, «Fiire mit de Chliine», Familienferien, Freizeitgestaltung, Kursangebote zu Partnerschaft, usw.
  • Angebote für Seniorinnen, Senioren und Betagte: Altersnachmittag, Seniorenausflüge, Seniorenferien, Anlässe, Besuchsdienst, Fahrdienst, usw. 
  • Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen: Anlässe, Ausflüge, Ferien, Besuchsdienst, Fahrdienst, usw.
  • Angebote für sozial Schwache und Armutsbetroffene: Sozialbegleitung durch Freiwillige (Schulden, Steuererklärung), Informationsveranstaltungen, Tischlein-deck-dich, Päckliaktion, usw.
  • Angebote für Migrantinnen und Migranten sowie Asylsuchende: Beratung durch Freiwillige, Anlässe, (Deutsch-)Kurse, Tandem, usw.
  • Gesellschaftliche Anlässe: Kirchenkaffee, Apéros, Mittagstisch, Kirchenfeste, Lange Nacht der Kirchen, usw.
  • Erwachsenenbildung: Vorträge, Kurse, Lesezirkel, usw.
  • Kirchlicher Unterricht: Begleitung KUW Ausflüge, Jungleitende in Konflagern, Küchenteam in Konflagern, usw.
  • Ökumenische Arbeit und Entwicklungszusammenarbeit (OeME): Informationstätigkeiten (Stände, Veranstaltungen), Hilfe bei Versandarbeiten Fastenkaleder, Basar, usw.
  • Kultur: Konzerte, Kirchenkino, Theater, Vorträge, Lesungen, Chorauftritte ausserhalb Gottesdienst, Kulturausflüge, Kulturreisen, usw.
  • Öffentlichkeitsarbeit betreffend soziale und gesellschaftliche Themen: Vorträge, Podien, Diskussionsanlässe, usw.
  • Seelsorge durch Freiwillige: Präsenzdienste offene Kirchen, Einzelgespräche, usw.
  • Ehrenamtliche Tätigkeiten (nur strategische Tätigkeiten): Sitzungen, Kommissionen, Versammlungen, usw.
  • Kultus (Erhebung intern Kantonalkirche): siehe separater Punkt
  • Übriges (Erhebung intern Kantonalkirche): siehe separater Punkt


Welche Angebote fallen unter die Rubrik «Kultus»?

Unter Kultus ist das kirchliche Handlungsfeld «Verkündigung» (griechisch «Martyria») zu verstehen, also die feiernde gemeinschaftliche Religionsausübung.
Unter diese Rubrik zählen: 

  • Gottesdienste
  • Kasualien
  • Segnungsfeiern
  • Taizéfeiern, Andachten
  • Familiengottesdienste
  • Andachten in Seniorenheimen
  • binnenkirchliche Mission wie Alphakurse oder Bibelstunden
  • Leitung von Gebetsgruppen oder Meditationsgruppen
  • Lectio continua 
  • Usw.

Kultische Angebote oder Projekte sind immer dieser Rubrik zuzuordnen, auch wenn sie thematisch zu einer anderen Rubrik passen würden. 

Beispiel Konfirmationsgottesdienst:

Die Mitwirkung der Jugendlichen beim Gottesdienst ist der Rubrik «Kultus» zuzuordnen, auch wenn der Freiwilligeneinsatz in die Rubrik «Kinder- und Jugendarbeit» eingeordnet werden könnte. 

Einzelne kultische Tätigkeiten innerhalb eines Angebots, welches einer anderen Rubrik zugeordnet ist, werden ebenfalls nur in der Rubrik Kultus aufgeführt. Dieses Angebot wird dann in zwei Rubriken erfasst. 

Beispiel Kirchensonntag:Die Vorbereitungen für den Kirchensonntag können der Rubrik «Erwachsenenbildung» zugeordnet werden. Die Freiwilligeneinsätze beim Gottesdienst gehören in die Kategorie «Kultus»Beispiel Chorauftritte:Auftritte im Rahmen eines Gottesdienstes werden unter der Rubrik «Kultus» erfasst. Öffentliche Konzertauftritte ausserhalb des Gottesdienstes können je nach Ausrichtung den Rubriken «Kultur», «Kinder- und Jugendarbeit», etc. zugeordnet werden. 


Welche Angebote fallen unter die Rubrik «Übriges»?

Unter der Rubrik «Übriges» können Einsätze von Freiwilligen erfasst werden, welche für die Kirchgemeinde geleistet werden, jedoch nicht unter eine der Rubriken von gesamtgesellschaftlichem Interesse zuzuordnen sind.

Beispiele

  • Handauflege–Gruppe
  • Grabpflege
  • Gestaltung Homepage der Kirchgemeinde
  • Verpacken Flyer für Werbung von Angeboten der Kirchgemeinde Berichte schreiben im reformiert
  • Fenster putzen
  • Rodel-Kontrolle
  • Glöcknerinnen
  • Nachrufe schreiben


Wie werden Engagements im Chor, in Theatergruppen / Musicals oder Musikgruppen erfasst?

Die Proben gelten als Hobby der Sänger/innen / Schauspieler/innen / Musiker/innen und werden nicht erfasst in der Datenbank. 

Die Vorstandsarbeit gehört zur Arbeit im Verein des Chors und wird deshalb von der Kirchgemeinde nicht erfasst.

Für Kirchenchorauftritte gilt folgende Regelung:Ein Konzertauftritt des Chors / der Gruppe ausserhalb eines Gottesdienstes darf erfasst werden in der Kategorie «Kultur», für alle Mitglieder der Gruppe.

Ein Auftritt des Chors / der Gruppe innerhalb eines Gottesdienstes darf erfasst werden in der Kategorie «Kultus».

Wird der Chor oder die Gruppe von einer Person freiwillig geleitet, dann können diese Stunden in der Datenbank erfasst werden, und zwar sowohl die Probenleitung wie auch die Auftritte. Auch hier muss gut auf die Trennung zwischen Kultur (beispielsweise eigenes Konzert) und Kultus (Angebote im Gottesdienst) geachtet werden. Diese Regelungen gelten für kircheneigene Chöre und Gruppen. Andere, externe Chöre oder Gruppen wie beispielsweise Jodelchor oder Theatergruppe, welche in der Kirche proben oder auftreten, können nicht erfasst werden. 

 

Wie werden Angebote / Projekte zugeordnet, wenn sie zu mehreren Rubriken passen?

Jedes Angebot wird grundsätzlich nur einmal einer der vorgegebenen Rubriken zugeordnet. Die erfassende Einheit entscheidet selbst, welche Rubrik ihr am sinnvollsten erscheint (dabei Beispiele pro Rubrik beachten). Achtung Ausnahme: Kultus:

Beispiel offener Mittagstisch:

Offener Mittagstisch, welcher sich nicht an eine bestimmte Zielgruppe wendet.

Mögliche Rubriken:

Kinder- und Jugendarbeit / Angebote zu Ehe, Familie und Partnerschaft / Angebote für Seniorinnen, Senioren und Betagte / Angebote für Menschen mit Beeinträchtigung / Angebote für sozial Schwache und Armutsbetroffene / Angebote für Migrantinnen und Migranten sowie Asylsuchende

Kirchgemeinde A entscheidet sich für «Angebote für sozial Schwache und Armutsbetroffene», weil die Mehrheit der Besuchenden über wenig Finanzen verfügen.

Kirchgemeinde B entscheidet sich für «Angebote für Ehe, Familie und Partnerschaft», da fast ausschliesslich Familien vom Angebot Gebrauch machen.


Was ist der Unterschied zwischen einem Angebot und einer Tätigkeit?

Unter «Angebot» ist der konkrete Anlass bzw. das Projekt zu verstehen. Beispiel: Kindernachmittag.
Unter «Tätigkeit» sind die verschiedenen Elemente zu verstehen, welche es braucht, um den Anlass oder das Projekt zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Beispiel: Vorbereitungssitzung, Einrichten für den Anlass, Durchführung, Auswertungssitzung. 
Unter einem Angebot können verschiedene Tätigkeiten aufgeführt werden.

Warum wird die Gesamtzahl der Freiwilligen erfasst?

Die erfassenden Einheiten schaffen damit für sich eine Übersicht, wie viele aktive Freiwillige bei ihnen gesamthaft im Einsatz sind. Eine solche Übersicht sollte Standard sein, da alle Freiwilligen das Anrecht auf Begleitung ihres Einsatzes haben. Für die Einheiten, die dies bereits bisher erheben, bedeutet das praktisch keinen Mehraufwand. Für die anderen ist es die Gelegenheit, sich neu einen Überblick zu verschaffen. 

 

Wie sind die verschiedenen Kategorien der Einsatzdauer zu verstehen?

Die Einsätze der Freiwilligen werden einer der drei folgenden Zeitkategorien zugeordnet:

  • Kategorie kurze Einsätze und Sitzungen (Einsatzdauer max. 3 Std.) 
  • Kategorie halbtägige Tätigkeiten (Einsatzdauer zwischen 3-6 Std.)
  • Kategorie ganztägige Tätigkeiten (Einsatzdauer über 6 Std.)In dieser Kategorie wird unterschieden zwischen (Mit-) Leitenden und Helfenden.


Beispiel Kategorie kurze Einsätze und Sitzungen, Einsatzdauer max. 3 Std.:

In dieser Kategorie können beispielsweise halbstündige Besuche ebenso erfasst werden wie eine dreistündige Sitzung: Egal ob 30 Minuten oder 3 Stunden – es wird ein Einsatz in der Kategorie bis max. 3 Stunden erfasst. 

Wird die individuelle Vor- und Nacharbeit eines Anlasses / einer Sitzung einberechnet?

Die Zuordnung in die entsprechende Kategorie wird gemäss der effektiven Präsenz der Freiwilligen / Ehrenamtlichen vorgenommen. Allfällige Vor- und Nacharbeit zuhause wird nicht zusätzlich in der Datenbank erfasst 

Als Faustregel kann helfen: Sobald das Engagement der Freiwilligen als Gruppe stattfindet (ab 2 Personen), gilt dies als Einsatz (Sitzungen, Besprechungen, Einsätze innerhalb von Angeboten, Besuchsdienste und ähnliches) und darf entsprechend in der Datenbank als Einsatz erfasst werden. Arbeiten, die einzeln/alleine verrichtet werden, gelten als individuelle Vor- bzw. Nacharbeit und werden für die Zuordnung in die Kategorien I-III nicht berücksichtigt. 

Nach Eingabe der Daten an die Gesamtkirchlichen Dienste werden die Zahlen automatisch nach dem vom Kanton vorgegebenen Berechnungsschlüssel umgerechnet. Die Vor- und Nacharbeitszeiten sind dabei mit eingerechnet. 

Beispiele Vor- und Nacharbeit individuell ohne Erfassung in der Datenbank:

  • Protokoll schreiben, Unterlagen lesen, Sitzungen vorbereiten, Telefonate Kuchen backen zu Hause für Kirchenkaffee
  • Einkaufen für Altersnachmittag
  • Zuhause Socken stricken für den Basar
  • Besuchender schreibt eine Geburtstagskarte für den Besuchten


Beispiele mit Erfassung in der Datenbank:

  • Sitzungen, Mitarbeitendengespräche, Besprechungen (abgemachter Termin), Ratsmitglied vertritt an einem Anlass den Kirchgemeinderat (Repräsentation)
  • Ratsmitglied (Leitung Baukommission) trifft sich mit Handwerkern zur Baubesprechung
  • Backgruppe heizt den Ofen ein und bäckt das Brot für den Verkauf am Basar
  • Die Strickgruppe für den Basar trifft sich im Kirchgemeindehaus
  • Küchenteam macht gemeinsam den Lagereinkauf
  • Besuchsdienst bei einem Senior / einer Seniorin

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